Pressemitteilungen

09.10.2025

Steuerkreissitzung zum Projekt IDX4rail am 22. September 2025

Am 22. September 2025 fand die jüngste Steuerkreissitzung des Projekts IDX4rail statt. Neben der Projektkoordination nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Bahnbranche und des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) teil.

Im Rahmen der Sitzung wurde die kostenneutrale Verlängerung des Projekts durch das Ministerium um neun Monate bis September 2026 bekanntgegeben. Die Fertigstellung von IDX4rail 1.0 ist weiterhin für Juni 2026 geplant. Die Verlängerung ermöglicht es, die Ergebnisse des Projekts im Rahmen der internationalen Branchenmesse InnoTrans 2026 in Berlin zu präsentieren.

Die Beta-Version 2 ist fertiggestellt und wird mit Hinblick auf den nächsten IDX4rail-Praxistag im November veröffentlicht. Derzeit arbeitet das Projektteam bereits an der Beta-Version 3, deren Veröffentlichung für das Frühjahr 2026 vorgesehen ist; eine optionale Beta-Version 4 kann bei Bedarf ebenfalls veröffentlicht werden. Als nächstes wird die Modellierung der Instandhaltungsdaten folgen.

Die Harmonisierungsanalyse gestaltete sich als sehr aufwändig, da nur begrenzte Kenntnisse über den Einsatz von IDMVU bzw. der VDV-Schrift 456 vorliegen. Lediglich bei Trassierungsdaten ist IDMVU bei Straßenbahnen im Einsatz, jedoch ist dies kaum dokumentiert, was die Aufarbeitung und Integration erheblich erschwert hat.

In den letzten Monaten fanden außerdem vertiefende Workshops mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) und den Wiener Linien statt, um Lücken im IDMVU-Datenmodell zu identifizieren und entsprechende Anforderungen an IDX4rail zu konkretisieren.

Bis zum Projektende soll ein Gelbdruck zur Aktualisierung der VDV-Schrift 456 parallel aus der Entwicklung heraus erarbeitet werden, um möglichst umfassende Ergebnisse vorlegen zu können. Des Weiteren sind zukünftig auch Tools geplant, die eine praktische Anwendung von IDX4rail, insbesondere beim Datenaustausch mit anderen Anwendungen, unterstützen sollen.

Die nächste Steuerkreissitzung ist für den 24.02.2026 geplant. Wenn Sie an der Sitzung teilnehmen möchten, melden Sie sich gerne bei uns unter info@idx4rail.railml.org.

Interessierte können die aktuelle Beta-Version unter railML.org-Downloadbereich herunterladen. Über Ihr Feedback zu den modellierten Anwendungsfällen würden wir uns sehr freuen.

23.06.2025

IDX4rail-Praxistag in Köln: Einblicke in das Alpha-Modell

Am 4. Juni 2025 traf sich das IDX4rail-Konsortium mit Experten für Infrastrukturdaten mehrerer Bahn- und Straßenbahnbetreiber zu einer Hybridkonferenz beim Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Köln. Höhepunkte der Konferenz waren die Vorstellung des IDX4rail 1.0 (entspricht railML 3.4) Alpha 2-Datenmodells und ein Update zur Projekt-Roadmap.

Einblicke in das IDX4rail-Datenmodell

IDX4rail ist ein railML-Partnerprojekt, dessen Ziel es ist, Daten für die Eisenbahn- und Straßenbahninfrastruktur durch die Harmonisierung der Industriestandards railML® und IDMVU, (VDV-Schrift 456) einem deutschen Standard für das Infrastrukturdatenmanagement für Straßen- und Stadtbahnen, zu konsolidieren. Wie railML basiert auch die IDX4rail-Modellierung auf Anwendungsfällen, wodurch eine nahtlose Umsetzung in der Praxis gewährleistet ist. Während der Anforderungsanalyse wurden acht spezifische Anwendungsfälle identifiziert, die nun schrittweise modelliert werden. Die Reihenfolge, in der die Anwendungsfälle modelliert werden, folgt der logischen Hierarchie, die durch ihre Wechselbeziehungen bestimmt wird. Nach dieser Logik wurden zunächst vier der acht Anwendungsfälle priorisiert, die bei railML dem railTOPOMODEL, General Data, Track Geometry und Asset Status Representation entsprechen. Ihre Modellierung wurde auf der Konferenz vorgestellt, um einen Einblick in die Version Alpha 2 zu geben.

Roadmap: Anpassungen im Arbeitsablauf und Veröffentlichung der Beta-Version

Aufgrund unerwarteter zusätzlicher Arbeitsbelastung konnte die Harmonisierungsanalyse erst im Dezember 2024 abgeschlossen werden, was zu einer Verzögerung der Vorbereitungen für die Modellierungsphase führte. Durch die Umstellung vom ursprünglich vorgesehenen Wasserfallmodell auf einen agilen Ansatz wird sich die Verzögerung im Gesamtprojektzeitplan bis zum Sommer 2026 jedoch letztlich auf sechs Monate beschränken.

Seit Juni 2025 steht Bahn- und Straßenbahnbetreibern sowie Softwareherstellern die erste Beta-Version von IDX4rail 1.0 zur Verfügung. In dieser Version sind alle acht Anwendungsfälle (entsprechen bei railML railTOPOMODEL, General Data, Track Geometry, Asset Status Representation, Schematic Track Plan, Inspection and Maintenance Data, Network Statement, Topology Update) zumindest grundlegend modelliert. Als nächster Schritt werden erste Import- und Exporttests durchgeführt und im Rahmen von Workshops Feedback von den Straßenbahnbetreibern eingeholt. Diese Ergebnisse werden zur Verfeinerung des Modells genutzt. Die Modellversion Beta 2 wird auf der 48. jährlichen railML-Konferenz am 5. November 2025 vorgestellt. Das Feedback der Community wird mit Spannung erwartet. Einige Tage später, am 12. November 2025, stehen die Ergebnisse der Beta-Tests im Mittelpunkt des dritten IDX4rail-Praxistages, der bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) veranstaltet wird.

Das Datenmodell IDX4rail 1.0 und die dazugehörige Dokumentation werden voraussichtlich im Frühjahr 2026 fertiggestellt sein und im Sommer 2026 allen Bahn- und Straßenbahnbetreibern, Softwareherstellern und anderen Nutzern als Open Source und Open Access zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig wird dem zuständigen Ausschuss ein Entwurf für eine Aktualisierung der VDV-Schrift 456 vorgelegt.

Das Endprodukt soll auf der InnoTrans 2026 vorgestellt werden.

Aufruf zur Teilnahme

Wie bereits erwähnt, ist seit Juni eine Beta-Version für IDX4rail 1.0 verfügbar und kann auf der railML-Schema-Download-Seite heruntergeladen werden. Wenn Sie daran interessiert sind, am Review-Prozess für IDX4rail teilzunehmen, wenden Sie sich bitte an info@idx4rail.railml.org. Wir freuen uns über Ihre Beiträge.

Wenn Sie oder einer Ihrer Kollegen am nächsten IXD4rail-Praxistag am 12. November 2025 in Leipzig teilnehmen möchten, ist dies sowohl persönlich als auch virtuell möglich. Weitere Informationen zur Tagesordnung, zum Veranstaltungsort und zu den Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf der IDX4rail-Webseite.

Das Projekt IDX4rail wird vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen der mFUND-Initiative gefördert.

Die originale Pressemitteilung in Englischer Sprache finden Sie auf der railML-Webseite.

 

20.05.2025

Bahndigitalisierung im Fokus: GS1-Fachgruppensitzung bringt europäischen Bahnsektor zusammen - Gespräche mit railML.org intensivieren sich

Vom 5. bis 7. Mai 2025 traf sich die europäische Bahnbranche zur 7. Fachgruppensitzung «D-A-CH Bahnbetreiber und ihre Zulieferer» in Zürich. Die von GS1 Switzerland gemeinsam mit GS1 Germany und GS1 Austria organisierte Veranstaltung brachte 57 Teilnehmende aus 26 Bahnorganisationen und 4 Ländern zusammen. Erstmals war auch GS1 France vertreten, was den grenzüberschreitenden Dialog weiter verstärkt. Mit dabei war auch der railML.org e.V, die die Entwicklungen rund um die standardisierte Datenmodellierung im Bahnsektor mitgestalten.

Im Zentrum der Fachgruppensitzung standen der Datenaustausch und die Gestaltung einer einheitlichen Schnittstellenlandschaft im Bahnsektor. Diese Themen sind essenziell für eine lückenlose digitale Zusammenarbeit zwischen Betreibern, Zulieferern und Dienstleistern. In diesem Zusammenhang gewannen auch die Gespräche zwischen der railML-Initiative und GS1 an Bedeutung.

„Digitaler Datenaustausch funktioniert nur auf Basis gemeinsam entwickelter Standards“, betont Dr. Uwe Rüdel, Head of Industry Engagement Technical Industries bei GS1 Switzerland. „Die Fachgruppensitzung hat eindrucksvoll gezeigt, wie dieser Austausch gelingen kann: vom KMU zum etablierten Branchenführer kamen alle Perspektiven zur Sprache. Unser Ziel ist eine gemeinsame Ontologie für das digitale Assetmanagement der Bahnindustrie.“

Die Gespräche zwischen dem railML.org und GS1 sollen dabei weiter Fahrt aufnehmen, um Synergien im Lebenszyklus- und Instandhaltungsmanagement zu identifizieren. Ziel ist es, praxisnahe Anwendungsfälle frühzeitig zu erkennen und in der Fach-Community zu diskutieren. Ein zentraler Bestandteil dieser Gespräche ist der GS1-Standard EPCIS, der den unternehmensübergreifenden Austausch von Ereignisdaten ermöglicht. Im Bahnbereich ist dies vor allem für das Lebenszyklus-Management von Bauteilen, das Tracking von Wagen und Triebfahrzeugen und das Wartungs- bzw. Instandhaltungsmanagement von Bedeutung. Eine Erweiterung auf den Straßenbahn- und Stadtbahnbereich ist über das vom deutschen Bundesverkehrsministerium geförderte mFUND-Projekt IDX4rail ab Ende 2026 geplant.

railML.org und GS1 sehen grosses Potenzial in einer Zusammenarbeit zur Förderung der Interoperabilität im Bahnsektor. Beide Seiten zeigen grosses Interesse, die Möglichkeiten einer Partnerschaft weiter auszuloten. Ein erstes konkretes Zeichen ist die Teilnahme von Thorsten Kirschner von GS1 Germany als Referent am IDX4rail-Praxistag beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) am 4. Juni 2025.

«Ich freue mich darauf die Erfahrungen aus dem Vollbahnbereich mit den Unternehmen des öffentlichen Personenverkehrs teilen zu können. Ein vielversprechender Ansatzpunkt zur Intensivierung des Informationsaustauschs ist hierbei die VDV-Mitteilung 1508 (Einsatz von RFID zur Vereinfachung der Betriebsabläufe), da diese auf GS1 Standards verweist“, erläutert Thorsten Kirschner, Global Lead - Centre of Excellence Rail und Senior Manager Industry Engagement bei GS1 Germany.

railML.org GS1 Switzerland & GS1 Germany
orga@governance.railml.org info@gs1.ch
www.railML.org www.gs1.ch

Über GS1 D-A-CH

In der D-A-CH-Region arbeiten GS1 Switzerland, GS1 Germany und GS1 Austria eng zusammen, um Unternehmen bei der digitalen Transformation ihrer Liefer- und Leistungsprozesse zu unterstützen. Als Teil der globalen, nicht profitorientierten Organisation GS1 entwickeln sie international anerkannte Standards zur eindeutigen Identifikation, Erfassung und zum Austausch von Informationen. Im Bahnsektor leisten GS1 Standards einen wichtigen Beitrag zu mehr Transparenz, Effizienz und Interoperabilität über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg und entlang der gesamten Wertschöpfungskette.