Problemstellung
Die Standardisierung des digitalen Austauschs von Infrastrukturdaten im Straßen- und Vollbahnsektor ist keine völlig neue Herausforderung. Bereits seit den 1990er Jahren wurden Schnittstellenstandards entwickelt, um einen zuverlässigeren und effizienteren Datenaustausch zwischen Systemen zu ermöglichen, analog zu einer lingua franca bzw. gemeinsamen Sprache, wie heute in den meisten Geschäftsbereichen üblich.
Inzwischen gibt es heute eine Vielzahl von Schnittstellenstandards wie z.B. railML und IDMVU, die den Datenaustausch in ihren jeweiligen Schwerpunktbereichen standardisieren. Das Datenmanagement von Verkehrsbetrieben (EVU) umfasst jedoch eine Vielzahl von Schnittstellen, spezialisierten Systemen und Fachanwendungen bis hin zu proprietären Lösungen zur Bewältigung individueller Herausforderungen. Folglich gibt es erhebliche Unterschiede im Datenmanagement zwischen den einzelnen Verkehrsbetrieben.
Diese Unterschiede, welche oftmals fest integrierten Altsystemen und individuellen Insellösungen entstammen, führen zu einer sehr heterogenen Schnittstellenlandschaft. In Ermangelung eines harmonisierten Schnittstellenstandards vervielfacht sich die Zahl der notwendigen Schnittstellen zu den bestehenden Systemen mit jedem zusätzlichen proprietären System, das auf den Markt kommt, was einen zuverlässigen und effizienten Datenaustausch zunehmend erschwert.
Alle mit allen: Schnittstellenlandschaft ohne Harmonisierung.